Meine Heilung | Was ich in drei Monaten Ruhephase gelernt habe

Hallo & Namasté, du Liebe(r)!

Es ist mir eine Ehre und große Freude, dass du hier gelandet bist. 🙂

Dies ist ein sehr persönlicher Artikel. Gleichzeitig möchte ich damit eine Message verbreiten, die mir sehr nahe am Herzen liegen…

Ich möchte mit diesen Zeilen gern zeigen, dass das Leben – egal wie herausfordernd es sich gerade anfühlen mag – eine kurze und so wertvolle Reise ist. Die schönen Seiten des Lebens sind genauso wertvoll wie die schwierigen Phasen. Auch, wenn wir das in dem Moment nicht so sehen können. Doch Dinge passieren aus einem bestimmten Grund. Wenn wir uns den Botschaften dahinter öffnen, dann können wir aus dieser Erfahrung wachsen und die Schönheit darin erkennen.

Wie du schon aus dem Titel erkennen kannst, bin ich seit einiger Zeit auf dem Weg der Heilung von einer ziemlich heftigen Verletzung. Die letzten Wochen waren eine richtige Achterbahnfahrt: sowohl körperlich als auch mental und emotional. Gleichzeitig hat(te) diese Phase für mich enormes Wachstumspotenzial und ich freue mich nun darüber, ein paar meiner größten Erkenntnisse mit dir teilen zu können. Aber bevor es damit losgeht, fange ich mit dem Beginn dieser Geschichte an: Was ist überhaupt passiert?

 

 

 

 

 

~ Was passiert ist: Meine Story ~


Nachdem ich vier Monate auf der wunderschönen kanarischen Insel Teneriffa verbracht hatte, kam ich im Mai dieses Jahres zurück nach Österreich. Vier Tage später hatte ich einen Fahrradunfall. Ganz plötzlich, von hier auf jetzt, hat sich mein Leben komplett verändert. Ich konnte es sehen, ich konnte es hören, ich wusste es sofort: mein rechter Unterschenkelknochen war gebrochen. Ich stand unter Schock. Von einem auf den anderen Moment wurde mir das, was ich am meisten liebe und wertschätze, genommen: meine Freiheit, Unabhängigkeit und meine Liebe zu Sport und Yoga – zur körperlichen Bewegung.

Ich wurde unter jeder Menge Schmerzen und Unannehmlichkeiten ins Krankenhaus gebracht. Es folgte eine stundenlange Operation, wobei mir der Chirurg Metallplatten und Schrauben in das Bein eingebracht hat, um die gebrochenen Knochen zu stabilisieren. Nach drei Tagen Krankenhausaufenthalt folgten die zwei härtesten Wochen in meinen eigenen vier Wänden. Geplagt von jeder Menge körperlicher Schmerzen überkamen mich gleichzeitig etliche schmerzvolle Emotionen…

„Die Heilung des Schmerzes liegt im Schmerz.“
(Rumi) 

Nach zwei Wochen habe ich mit der Physiotherapie begonnen und konnte für jeden winzig kleinen Fortschritt große Dankbarkeit empfinden (und tue es jetzt noch genauso). Doch ich musste zu meinem Bein und Fuß erst wieder eine Art Beziehung aufbauen. Dieser Körperteil hat sich erstmal wie ein kompletter Fremdkörper angefühlt (und hat auch danach ausgesehen)…

 

 

 

 

 

~ Heilen & Wachsen: Was ich bislang gelernt habe.. ~


In den vergangenen Monaten hat mir das Universum eine Gelegenheit für Transformation und Wachstum präsentiert. Obwohl ich durch den Unfall und meine Verletzung schockiert war und mich überfordert fühlte, wusste ich gleichzeitig, dass dies aus einem Grund passierte. Nun möchte ich mit dir, mein(e) Liebe(r), die wichtigsten Learnings teilen, was ich aus dieser Erfahrung mitnehmen durfte…

 

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1. Akzeptanz ist der Schlüssel für Veränderung. –
Veränderung ist die einzige Konstante im Leben.

Das Leben ist eine Sammlung von kleinen Momenten, die sich entweder weitend oder einengend anfühlen. Doch jede einzelne Erfahrung lehrt uns etwas. Wir erhalten dadurch (versteckte) Botschaften. Wenn du dahinter blickst, kannst du aus dieser Erfahrung wachsen, dich weiterentwickeln und transformieren. Du kannst genau das lernen, was du noch lernen darfst.

Im Leben geht es nicht darum, ein Ziel zu erreichen. (Konstante)
Es geht immer um die Reise selbst und wie du dich auf dieser Reise entwickelst… (Veränderung)

Wir können das Leben nicht immer bewusst kontrollieren und wir können schon gar nicht (die Reaktionen) andere(r) Menschen kontrollieren. Doch wir haben die vollkommene Kontrolle darüber, wie wir dem Leben gegenübertreten. Reagieren wir mit Widerstand, dann führt uns der Weg direkt in Schmerz und Leid. Aber genau das tun wir meist (unbewusst), wenn uns das Leben eine unangenehme Situation vor die Füße wirft, nicht wahr?

„Das Beste, was man tun kann, wenn es regnet,
ist, es regnen zu lassen.“
(Henry Wadsworth Longfellow)

Der kraftvollste und absolut notwendige Schritt in Richtung Heilung und Wohlbefinden ist Akzeptanz. Wenn du den jetzigen Moment, genauso wie er ist, akzeptieren kannst, dann löst sich jeglicher Widerstand in dir auf. Akzeptieren bedeutet nicht unbedingt, dass du die Geschehnisse befürwortest oder für schön empfindest. Doch du siehst sie, als das, was sie sind – ohne sie verändern zu wollen, zu beurteilen oder zu beschuldigen. In der Akzeptanz kann sich all die Energie lösen, die du im Kampf und Widerstand gegenüber der Situation aufbringen musst. Wenn du akzeptierst, dann gibst du dich hin, lässt los und gehst mit deutlich mehr Leichtigkeit durch die Herausforderung.

„Akzeptanz ist der Weg zu jeder Veränderung.“
(Bryant McGill)

Wenn du in der Akzeptanz bist, werden sich dir Lösungen eröffnen. Für alles gibt es eine Lösung – für jede Situation, Herausforderung oder jedes „Problem“. Wir können sie nur nicht sehen, wenn wir im Widerstand stehen.

Was auch immer du gerade durchmachst (vor allem, wenn es sich herausfordernd anfühlt): Sobald du den Widerstand herausnimmst (wenn auch nur ein klein wenig), wird sich dir das Tor zu Heilung und Glück eröffnen. Lösungen und Antworten werden da sein. Sobald du etwas akzeptierst, löst sich die stagnierende Energie und der Fluss kann wieder hergestellt werden.

Wie stark ist deine Bereitschaft, Unannehmlichkeiten in deinem Leben zu akzeptieren?

Beim Beobachten meiner Heilung wurde ich auch daran erinnert, dass alles in der Natur und im Leben einem konstanten Veränderungsprozess unterliegt. Es gibt keinen für immer gleichbleibenden Zustand. Nichts bleibt so wie es war. Alles ist vergänglich: Eine momentane Erfahrung kann bereits im nächsten Moment zu Ende sein.

An einem Tag war mein Fuß flexibler, an einem anderen Tag steifer und angeschwollener. An einem Tag war der Schmerz größer, an einem anderen Tag weniger stark. Als ich diesen Prozess mit mentaler und emotionaler Distanz beobachten konnte, löste sich die Identifizierung mit der temporären Erfahrung auf und ich fand mich in der Woge meines Bewusstseins wieder. Einem meditativen Zustand des Seins.

Es gibt somit keinen Grund, an etwas festzuhalten: seien es Erfahrungen in der Vergangenheit oder feste Erwartungen für die Zukunft. Alle diese illusionären Gedanken halten dich davon ab, mit dem (vergänglichen) Fluss des Lebens zu gehen und die Lerneinheiten darin zu erkennen. Das Leben ist, genauso wie die Natur, ein sich stetig verändernder Prozess. Je mehr du dich dem öffnest, desto leichter und schöner wird es.

 

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2. Nichtstun ist produktiv.

Wir sind in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der Produktivität, Leistung, Karriere, Geld usw. wertgeschätzt werden. Wir wurden somit unbewusst darauf programmiert, leistungsorientiert zu denken und leben; nach Perfektionismus zu streben; der Arbeit, dem Tun und der Aktivität einen hohen Stellenwert zuzuschreiben.

Ich bin definitiv eines dieser „Opfer“. Obwohl ich auf meiner spirituellen Reise mehr nach innen gekehrt bin und die (innere) Ruhe sehr wertschätze, erwische ich mich immer mal darin, mich mit der Aktivität von unangenehmen Emotionen und inneren Widerständen abzulenken. In den letzten Monaten wurde ich nun regelrecht dazu gezwungen, davon loszulassen und vollkommen in das wertvolle „Nichtstun“ einzutauchen. Einfach mal nur zu sein.

Zu sein (= ganz und gar nichts zu tun) ist ein integraler Teil von der Produktivität. Der Seins-Zustand ist die Zeit der Integration, der Innenkehr, der Anpassung. Diese Zeit wird Kraft, Inspiration, Kreativität und vor allen auch Authentizität in dir hervorrufen, da sie dich mit deiner Intuition verbindet.

Dieser Zustand des Seins (Inaktivität) steht mit der femininen bzw. weiblichen Energie (Yin) in Verbindung. Dementgegen wird das Tun (Aktivität) mit der maskulinen bzw. männlichen Energie (Yang) assoziiert. Über die Bedeutung der Yin-Energie, vor allem in der heutigen Zeit, habe ich in diesem Artikel geschrieben.

 

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3. Der Körper ist ein „sich selbst heilendes“ Wunder.  

Ob du es glaubst oder nicht: dein Körper liebt dich, und zwar bedingungslos.

Dein Körper ist ein Stück Natur. Jede einzelne Zelle deines Organismus trägt höchste göttliche Weisheit in sich. Dein Körper weiß ganz genau, was zu tun ist, um zu heilen und sich zu regenerieren. Er strebt stets nach Gleichgewicht. Alles was er braucht, ist das ideale Umfeld, um alle Vorgänge ungehindert fließen zu lassen. Und dieses Umfeld kannst du ihm schaffen: Ruhe und Entspannung (für die Heilung und Regeneration), frische Luft, bewusste und tiefe Atmenzüge, reines Wasser, Bewegung (an deine aktuelle Situation angepasst), Erden (dich mit der Natur und Erde verbinden) sowie nährstoffreiche und gut verdauliche Lebensmittel, die dich bis auf zelluläre Ebene nähren (vor allem Obst und Gemüse).

Es war eine faszinierende Erfahrung für mich, meinen Körper dabei zu beobachten, wie er 24/7 ausgezeichnete Arbeit leistet und sich selbst heilt. Wenn du es schaffst, aus der Identifizierung mit deiner Verletzung oder Krankheit zu kommen, dann kannst du den Heilungsprozess mit Neugier und Faszinierung beobachten. Das schreibt sich so leicht, aber ganz ehrlich: es ist alles andere als einfach! Vor allem in den ersten zwei Wochen meiner Heilung wäre mir das nicht möglich gewesen. Aber auch diese Erfahrung im Schmerz hat seinen Platz und Wert. Ich weiß nun meinen (gesunden) Körper umso mehr wertzuschätzen. Im Laufe der Wochen konnte ich den Fokus auf die Verletzung und meine Identifizierung damit ein Stück weit loslassen und in die Rolle des objektiven Beobachters schlüpfen…

Was auch immer für (körperliches) Leid du durchmachst: dein Körper möchte immer nur das Beste für dich und unterstützt dich dahingehend, wo er kann.

 

 

 

 

 

 

~ Fazit: Heilung & Transformation ~


Du wundervolle Seele. Wenn auch du durch eine körperliche Verletzung, (chronische) Erkrankung, emotionale Unruhen oder durch etwas anderes gehst, was dich aus dem Gleichgewicht bringt, dann möchte ich dich hiermit dazu ermutigen, dass du deiner Reise vertrauen darfst. Auch, wenn es sich erstmal nicht danach anfühlt: Diese Erfahrung ist ein Geschenk – ein „getarntes“ Geschenk! Alles in deinem Leben passiert aus einem Grund. Hinter den Geschehnissen verbergen sich Botschaften. Wenn du den Umständen mit Akzeptanz begegnest, öffnest du dich den versteckten Nachrichten und kannst daraus lernen, was wiederum zu Transformation führt.

„Das Universum gibt dir nur, was du meistern kannst.
Also vertraue darauf, dass was auch immer passiert,
genau das ist, was du brauchst.
Vertrau einfach. Hab Gewissheit!“
(Patricia Velasquez)

Nein. Es ist ganz und gar nicht einfach, was du durchmachst. Aber denke daran: Die Transformation, die sich hinter all dem Schmerz und Leidensdruck verbirgt, kann lebensverändernd sein. Sie wartet nämlich am anderen Ende in genauso einem intensiven Ausmaß wie dein aktueller Schmerz. Das verspreche ich dir. Du bist nicht allein. Du wirst jederzeit voll und ganz unterstützt, geführt und geliebt.

Ich schicke dir jede Menge Liebe, du wundervolle Seele –
von Herz zu Herz,

deine Isabel!

2 thoughts on “Meine Heilung | Was ich in drei Monaten Ruhephase gelernt habe”

  1. Dear Isabel,
    Thank you for sharing your recovery journey. Reading your article moved me so much, from the beginning till the end.. Your words are so true and candid, each sentence, each quote resonates with me.. I’m sure your text will help many people. It made me think a lot, especially about acceptance, yin energy (loved your article on this topic by the way!) and the fact that everything in nature is transient.
    I wish you all the best on your recovery journey 🙂
    Lots of love,
    Elisa

    1. Dearest Elisa,
      thank you so much for this lovely comment and your feedback on my article! It truly means the world to me!
      I’m glad to hear you resonate with these topics, as they relate very much to the temporary collective field.

      Sending you all the love – from heart to heart!
      Have a wonderful rest of the summer.

      Namasté, yours Isabel!

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