Yoga | Finde Gleichgewicht auf der Matte und im Leben

Namasté, ihr Lieben!

Es ist ein Weg für alle Suchenden.
Ein Weg in Richtung Gleichgewicht und Einklang.
Es ist das Tor zu deinem Selbst: Yoga.

Ich freue mich sehr, wieder einmal über mein Herzensthema zu schreiben.
Hm, vielleicht fragst du dich, was mich an Yoga so fasziniert?

Im Yoga dreht sich alles um den Geist. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Eine regelmäßige Yogapraxis kann dir zu einem klaren, fokussierten, ruhigeren und stabileren Geist verhelfen. Ist es nicht genau das, was wir alle dringend brauchen? Wonach wir uns insgeheim und zutiefst sehnen: inneren Frieden und dadurch auch Frieden mit unseren Mitmenschen? Das Ziel von Yoga ist es, den Geist von seinen unzähligen Schichten an Konditionierungen zu befreien; von den Vorgaben und Regeln, dir wir seit Geburt an von der Gesellschaft angenommen haben. Nur mit einem ruhigen und friedvollen Geist kannst du dein wahres Selbst erkennen. Wenn du dich dem Yoga öffnest, dann kann dir die Praxis neue Perspektiven im Leben schenken. Die meisten beginnen mit Yogaübungen auf der Matte. Aber bei vielen endet die Praxis dort nicht. Die Asanas (Körperübungen) sind für gewöhnlich eine Einführung in die unendlich große Welt des Yogas, nur ein Puzzleteil vom gesamten Bild. Vielleicht hast du in Verbindung mit der Yogapraxis auch schon tieferen Erfahrungen sammeln können (in einer Yogaklasse?):

  • Dass Kraft und Energie während der Praxis durch deinen Körper fließt?
  • Dass du in Stille und Frieden sitzen kannst und dich glücklich fühlst, ohne einen bestimmten Grund?
  • Dass du nach der Praxis mit einem klaren und fokussierten Kopf in den Alltag zurückkehrst?

Nach solchen Erfahrungen haben viele den Wunsch, dieses magische „Workout“ fortzusetzen. Schließlich geht es nicht nur um den Körper, sondern gleichermaßen um den Geist und die Seele.

„Die wichtigsten Teile deiner Ausstattung, die du für Yoga benötigst, sind
dein Körper und dein Geist.“

(Rodney Yee)

Eine spirituelle Praxis oder Disziplin wird als Sadhana bezeichnet. Im Sanskrit bezieht sich diese Bezeichnung auf einen Prozess, in den du Zeit und Energie steckst, um deine Lebensaufgabe erfahren und leben zu können. Sadhana bedeutet, dass du dich bewusst der täglichen spirituellen Praxis (Yogaübungen, Meditation, Mantra singen, Beten) widmest. Man kann es gewissermaßen auch als eine Praxis von Selbstliebe bezeichnen. Eine Zeit, in der du Kraft für dein Leben tankst. In der Zeit verbindest du dich mit den inneren (feinstofflichen) Anteilen von dir selbst, um dein Bewusstsein zu erhöhen und Achtsamkeit zu schärfen. Mit diesem Bewusstsein und der Verbindung zu dir selbst wird es dir deutlich einfacher fallen, das Leben zu meistern.

 

 

 

 

 

~ Warum Yoga? ~


Los geht es mit in paar Worten aus meinem persönlichen Leben: Meine ersten Erfahrungen mit Yoga waren die klassischen Körperübungen. Es hat allerdings nicht lange gedauert, bis ich feststellen konnte, dass hinter den sogenannten Asanas deutlich mehr steckt; dass es nicht nur eine Art von Bewegung oder Training ist. Ich liebe es, meinen Körper zu bewegen, mit ihm zu kommunizieren, auf ihn zu hören. Aber das „Zuhören“ und Acht geben habe ich erst nach und nach gelernt; u.a. durch die regelmäßige Asanapraxis. Das heißt, dass sie mich Bewusstsein fürs Leben gelehrt hat bzw. lehrt. Auch, wenn ich zum damaligen Zeitpunkt nichts über Sadhana wusste, fing ich mit meiner eigenen regelmäßigen Praxis an: Rauf auf die Matte, meine Bewegungen mit dem Atem bewusst kombinieren, in Stille sitzen. Yoga schenkt mir die Möglichkeit, mich mit meinem Körper zu verbinden, die Unruhe in meinem Geist zu beruhigen und mein Herz ein Stück weiter zu öffnen. Du kannst dir den Yoga als eine ganzheitliche Praxis vorstellen. Einen Wegbegleiter, der deine Hand hält und dich durch das Leben begleitet.

Eine der Yogaschulen, in denen ich gelernt habe, bezeichnet Yoga als „fitness for the witness” (Fitness für den Beobachter bzw. Zeugen), als die Praxis von „alignment to enlightenment“ (von der korrekten Asana-Ausrichtung bis hin zur Erleuchtung). Ein Beobachter zu sein bedeutet, in dem Zustand von passiver Aufmerksamkeit zu verweilen und alles -was ist- wahrzunehmen. Man könnte auch von einem meditativen Zustand sprechen. Die Yoga-Asanas unterstützen dich dabei, solch ein bewusster Beobachter zu werden. Sie führen dich in deine Innenwelt. Die Praxis fängt mit der Materie (Körper) an und du arbeitest dich schrittweise in die feineren Schichten deines Selbst hinein. Körper, Atem, ein fokussierter Geist, Stille, Glückseligkeit, reines Bewusstsein. Alles ist miteinander verbunden. Wenn du im Innen ruhst, dann bist du ganz automatisch in Einklang.

Was uns für gewöhnlich von diesem glückseligen Flow-Zustand zurückhält, sind die lauten Stimmen im Kopf. Unruhige Gedanken, die uns am laufenden Band Geschichten erzählen und für große Verwirrung sorgen. Konditionierungen aus der Außenwelt. Wir verlieren uns fast automatisch in diesen Gedanken sowie den daraus resultierenden Emotionen und identifizieren uns damit. Dadurch wird man zum Opfer seiner Gedankenwelt. Unangenehme Gedanken und Emotionen werden unterdrückt und weggeschoben, darauf reagieren wir mit Widerstand. Allerdings kannst du diese inneren Konflikte nur dann loswerden (bzw. lösen), wenn du dich ihnen stellst und sie annimmst. Der einzige Weg raus ist der Weg hindurch.

Wehre dich nicht.
Kämpfe nicht gegen diese Gedanken und Emotionen an.
Aber zähme deinen Geist auf eine liebevolle Art. Genau das lehrt dich der Yoga.

Aus der Yogapraxis kannst du jede Menge Benefits ziehen:

  • Einen starken und definierten Körper.
  • Erhöhte Flexibilität (in Körper und Geist).
  • Ein ausgeglichenes Nervensystem.
  • Potenzielle Verbesserungen in deiner Verdauung und ein gestärktes Immunsystem.
  • Reduktion mentaler Erkrankungen, da der Geist zur Ruhe kommt.
  • Ein erhöhtes Körperbewusstseins und in weiterer Folge ein höheres Bewusstsein für dein Leben.

Wenn die Yogapraxis deinen Körper verändert, dann verändert sie gleichzeitig dein Wohlbefinden. Yoga öffnet sowohl den Körper als auch den Geist. Der Fokus auf den Atem verbindet Körper und Geist miteinander. Du erinnerst dich:

„Dein Geist sitzt in jeder Zelle deines Körpers.“
(Candace Pert)

Wenn du anfängst, dich selbst auf der Matte zu beobachten, wirst du automatisch zum Beobachter deines täglichen Lebens. Das ist wie ein Domino-Effekt. Wenn du etwas beobachtest, dann bist du weniger in diese Sache involviert, dann kannst du die Identifizierung damit leichter loslassen. Das Bewusstsein erweitert sich, weil du dich vom Verstand (aktiven Denken) ein Stück weit distanzierst und dich mit deinem Herzen verbindest. Langsam erlaubst du diesem (unangenehmen) Gefühl von Getrenntsein nachzulassen. Der tiefe Schmerz vom Getrenntsein hat nur dann Kraft und Präsenz, wenn man sich mit den limitierten Gedanken seines Egos identifiziert. Yoga lockert diese festen Gedankenmuster …

 

 

 

 

 

 

 

~ Yoga-Alignment auf der Matte ~


Es gibt einen wesentlichen Punkt, der Yoga im Vergleich zu anderen Aktivitäten unterscheidet: Der Fokus liegt auf Bewusstsein in Form von seinem Atem. Der Atem verbindet Körper und Geist. Yoga ist weder zielorientiert noch geht es um Konkurrenz und Leistung. Die Qualität der Bewegung steht vor der Intensität. Genau dabei kommt Alignment ins Spiel.

Neben der Definition von Alignment („Ausrichtung“), dass Körper, Geist und Seele in Einklang gebracht werden, wird der Begriff für die Yogapraxis auf der Matte verwendet. Alignment bedeutet, eine Yogapose so präzise auszuführen, dass man den maximalen Benefit daraus ziehen kann und gleichzeitig die Verletzungsgefahr reduziert. JEDER kann Yoga üben; man solltest immer nur seinem individuellen (physischen und mentalen) Zustand Beachtung schenken.

„Ob du deinen ersten herabschauenden Hund mit 14 oder 44 praktizierst,
es zählt nicht deine Erfahrung, sondern deine Präsenz auf der Matte.“
(Pattabhi Jois)

Während meinem 300 hrs YTTC in Goa haben die Lehrer diesen Alignment-Aspekt sehr stark hervorgehoben. Wir haben primär Ashtanga Yoga in Kombination mit Iyengar Yoga praktiziert. B.K.S. Iyengar war der Gründer dieser Yogarichtung, in der es um die korrekte Ausführung der Yoga-Asanas geht, die man mit der Unterstützung von Requisiten (Blöcke, Gurte, etc.) erreichen kann. Das Ziel ist nicht, deinen Körper in die anspruchvollste Pose zu verbiegen, um mit den Social-Media-„Yogis“ zu konkurrieren. Wenn du deinen aktuellen körperlichen Fähigkeiten nicht respektierst und über deine Kapazitäten hinaus gehst, dann kann Yoga sogar gefährlich werden. Nimm‘ deinen Körper genauso an, wie er ist, und baue darauf auf. Durch die regelmäßige Praxis wirst du dich auf ganz natürliche Weise weiterentwickeln, aber überfordere dich nicht und erkenne deine Grenzen an. Gehe bewusst mit deinem Körper um und frage dich: Atme ich bewusst in die Pose? Wie fühlt sich mein Körper heute an? Du wirst zum richtigen Zeitpunkt auch dorthin kommen, wo du auch immer hin möchtest. Bleibe aber geduldig. Und dennoch: Bleibe deiner Sadhana-Praxis konsequent treu.

Es ist in jedem Fall hilfreich, mit der Unterstützung eines Lehrers zu üben. Nicht nur, um in deiner Praxis weiterzukommen, sondern auch wegen der korrekten Ausführung (Alignment) der Asanas. Deine Muskeln werden die gesunde Ausführungsweise „in Erinnerung behalten“, sodass du auch langfristig von deiner Praxis und Weiterentwicklung profitieren kannst.

 

 

 

 

 

 

 

 

~ Yogapraxis fernab von der Matte ~


Ashtanga Yoga (achtgliedriger Pfad) besteht aus acht Gliedern und komplettiert somit die ganzheitliche Yogapraxis. Dadurch wird sehr deutlich, dass Yoga vielmehr ein Lebensstil oder -weg ist und weniger ein rein körperliches Training.

Die meisten von uns beginnen mit der Asana-Praxis, eventuell in Kombination mit Pranayama (Atemübungen). Das ist wahrscheinlich der greifbarste Weg: Jeder von uns kann Bewegungen mit dem Atem verbinden. Während der atemorientierten Bewegung wird automatisch die Brücke zwischen Körper und Geist geschlossen. Diese Verbindung bringt dich Stück für Stück weiter zu den nächsten Gliedern.

Ashtanga Yoga beginnt mit ethischen Prinzipien, die mit dem Yoga-Lebensstil Hand in Hand gehen. Du kannst diese sogenannten Yamas und Nyamas (erstes und zweites Glied) bewusst in deinem täglichen Alltag üben bzw. umsetzen. Suche dir eines aus (z. B. Ahimsa = Gewaltlosigkeit) und versuche so gut wie möglich, dieses Prinzip bewusst in dein Leben zu integrieren. Beispielsweise ist Ahimsa sehr eng mit der eigenen Ernährung verbunden. Es geht dabei um den gewaltfreien Umgang mit jedem Lebewesen sowie dem Planeten. Wirkt sich deine Lebensmittelauswahl negativ auf andere aus? Aber es geht nicht nur ums Essen; gehst du auch mitfühlend, respektvoll und emphatisch mit dir und allen anderen um dich herum um?

„Jeder Akt von Liebe und Freundlichkeit
erhöht die Schwingungsenergie des gesamten Universums.“

Die regelmäßige Yogapraxis erhöht dein Bewusstsein und automatisch auch deine eigene Energie. Während du innerlich wächst, wird sich deine Perspektive auf die äußere Welt mitverändern. Das erlaubt dir, mit herausfordernden Phasen im Leben besser bzw. bewusster umzugehe. Du wirst dich bewusst dafür entscheiden, wo du deine Energie bzw. Aufmerksamkeit hinein stecken möchtest und siehst das Leben nicht als einen zufälligen Prozess, dem du völlig ausgeliefert bist. Über den Atem verbindest du dich während der Yogapraxis mit dem gegenwärtigen Moment, der dir Entspannung schenkt, denn in der vollen Präsenz kann sich dein Geist beruhigen. Wenn du deiner Praxis treu bleibst, dann erweitert sich dieser Bewusstseinszustand Stück für Stück; das kannst du auch im Alltag feststellen. In welcher Situation du dich auch immer wieder findest, alles wird machbar und in Ordnung sein.

Im tieferen Sinne kann man sagen, dass die Yogapraxis eine Entscheidung für Bewusstsein ist. Ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass ich alles, was nicht mit meinen inneren Werten in Einklang steht, ab einem gewissen Punkt automatisch losgelassen habe bzw. loslasse. Man spürt sozusagen von innen heraus, was mit dem eigenen Körper und seinen Gefühlen harmoniert und was nicht (mehr). Diese Kongruenz nimmt nach und nach zu. Dabei geht es immer um den aktuellen Moment, in dem du dich entwickelst. Das Leben ist vielmehr als eine Reise zu verstehen, weniger als ein Endziel, an dem du ankommst. In manchen Momenten wirst du dich mehr in Einklang fühlen, in anderen weniger. Aber es geht um die langfristige Entwicklung, die Richtung, in die du dich hin entwickelst.

 

 

 

 

 

 

~ Fazit: Finde deine Mitte mit Yoga ~


Yoga kann dich dabei unterstützen, von den angehäuften Konditionierungen und starren Gedankenmustern stückweise loszulassen. Hinter der konditionierten Person liegt das reine Bewusstsein unseres wahren Selbst. Yoga unterbricht den Zyklus vom zwanghaften Denken. Yoga schreitet in das unbewusste Hamsterrad von Gedanken ein, in dem jeder von uns zu einem gewissen Grad gefangen ist. Yoga erweckt Neugier in dir und gibt dir ein Stück weit Freiheit. Letztlich kann dir Yoga dabei helfen, ein „leichteres“ Leben zu führen. Durch diese Erleichterung wird es dir möglich sein, (wieder) in Einklang zu kommen. Deinen Körper, Geist und Herz in Einheit zu bringen.

Auf der Matte bist du mit dir selbst verbunden und praktizierst Liebe, Mitgefühl und die ethischen Werte (Yamas und Nyamas) des achtgliedrigen Pfads. Doch die Praxis endet nicht auf der Matte: Genauso wichtig ist es, das „Einssein“ auf der Matte auch im Alltag umzusetzen. Bei einer regelmäßigen Yogapraxis passiert das gewissermaßen oft automatisch. Wahrscheinlich weißt du, dass Mitgefühl dir selbst gegenüber leichter zu Mitgefühl mit anderen führt. Auf der Matte kannst du jede Menge über dich selbst lernen. Was auch immer du während deiner Sadhana entdeckst, nimm‘ es an und setze es um. Habe Vertrauen, dass du deinem authentischen, ehrlichen, und wahren Kern näher kommst. Mit genau dieser Version von dir bereicherst du die Welt mehr als auf jede andere Weise!

 “Sei du selbst; jeden anderen gibt es schon.”
(Oscar Wilde)

Wenn du dein Herz mit dem Kopf in allen Handlungen verbindest, dann bist du im Gleichgewicht. Deine Praxis (Sadhana) begleitet dich auf diesem Weg. Geduld und Nachsicht mit dir selbst sind gefragt. Aber bleib’ deiner Praxis treu.

Alles Liebe und Namasté,

deine Isabel!

 

Bilder
Unsplash (www.unsplash.com)

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